Lieber Leser,
Kaum etwas lässt das Herz eines Affiliate Marketers höher schlagen als E Mails mit dem Betreff „Sie haben einen Verkauf generiert“. Dieser Betreff wird von Zeit zu Zeit auch schon mal von findigen Affiliate Marketern missbraucht um die Öffnungsraten Ihrer Mailings in ungeahnte Höhen schiessen zu lassen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Tatsächlich hatte ich in diesem Jahr eine unglaublich hohe Anzahl von Stornos. Was sind Stornos und wie entstehen Sie?
Unter einem Storno versteht man das Nicht zustandekommen eines Vertrages. Oder mit anderen Worten gesagt: Ein Kunde hat ein Produkt über Ihren Affiliate Link gekauft und hat es sich dann anders überlegt und die Ware fristgerecht wieder zurückgesandt.
Oder sie haben einen Lead generiert indem Sie für die E Mail Adresse eines von Ihnen vermittelten Kunden eine Provison gutgeschrieben bekommen haben. Die Mailadresse entpuppt sich jedoch als Wegwerfadresse und somit ist auch hier nicht wirklich ein Vertrag zustande gekommen.
Ein weiterer Fall. Sie haben ein Affiliate Produkt verkauft und der Kunde nimmt seine Geld zurück Garantie in Anspruch. Auch in diesem Fall gehen Sie dann also mit Ihrer Provision leer aus.
Ausser Spesen nix gewesen und Ihre Provision wird demnach storniert. Das ist sehr ärgerlich.
Im Laufe der Zeit habe ich gelernt meine beworbenen Produkte als sogenannte „Storno Kandidaten“ zu klassifizieren.
Eine ungewöhnlich hohe Stornorate verzeichnete bei mir in diesem Jahr das Partnerprogramm von Click und Flieg. Nach über 600 Euros an Stornos liess ich die Sache durch den Support des Partnerprogrammbetreibers untersuchen. Ich vermutete ganz ehrlich gesagt einen Provisionsbetrug dahinter.
Wie sich nach endlosen 2 Monaten herausstellte war die Sache noch viel banaler als man es sich vorstellen konnte. Man hatte Testbuchungen vorgenommen mit ausgerechnet meiner Affiliate ID.
Gegen Tests an sich ist ja nichts zu sagen. Aber muss das wirklich mit meiner persönlichen Affiliate ID geschehen? Ich habe den Merchant angehalten sich zukünftig gefälligst einen eigenen Testaccount zuzulegen.
Weitere Stornokandidaten sind die meisten digitalen Produkte die eine Geld zurück Garantie anbieten. Dies ist besonders ärgerlich da der Artikel, einmal gekauft ja schliesslich nicht mehr umgetauscht werden kann.
Der Kunde hat den 5er und die Brezn und der Verkäufer als auch der Affiliate schauen in die Röhre.
Was kann man da machen? Ich glaube die beste Massnahme um lästige Stornos zu vermeiden ist sich nur auf wirklich qualitätiv hochwertige Produkte einzulassen. Am besten eigentlich Dinge die man selber auch kaufen würde.
Produkte mit einer etwas zweifelhaften Reputation sind schon eher Stornogefährdet. Ebenfalls gefährdet sind Leads wenn ein unnötiges Übermass an persönlichen Informationen verlangt wird bevor man am Produkt teilhaben kann.
Vollständig wird man Stornos leider nie vermeiden können. Schliesslich wissen Sie ja auch nicht wer genau eigentlich der Kunde ist. Das kann genauso gut ein 14 jähriger Hip Hopper sein als auch eine ältere jedoch entmündigte Person. Beide Personen wären also nicht vertragsfähig.
Das konsequente Vertreiben von qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen ist langfristig ein wirksamer Schutz vor Stornos.
Ich wünsche Ihnen möglichst stornofreie Geschäfte
Daniel Steger
PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit Stornos gemacht? Kommentare über Erfahrungen sind ausdrücklich erwünscht.